Kürzlich gingen große Schlagzeilen durch die Medien. Der Landtagsabgeordnete Daniel Born ist für den Hakenkreuz-Skandal im baden-württembergischen Landtag verantwortlich. Als Reaktion zieht sich der Sozialdemokrat zurück. Das ist bitter.
Was ist passiert?
Der Abgeordnete Daniel Born hatte in einer geheimen Abstimmung zum Oberrheinrat im baden-württembergischen Landtag ein Hakenkreuz auf seinen Stimmzettel gemalt. Dies gab er selbst zu.1 In einer Erklärung sprach er von einer „Kurzschlussreaktion“ und einem „schwerwiegenden Fehler“. Bei der Wahl war ein AfD-Politiker wählbar. Mit dem Hakenkreuz wollte Born zum Ausdruck bringen, „dass Stimmen für die AfD egal bei welcher Wahl immer Stimmen für rechten Hass und Hetze sind“.2
Welche Konsequenzen folgten?
Als Reaktion trat Born als Vizepräsident des Landtags zurück und verließ die SPD-Fraktion. Andreas Stoch kommentierte Borns Rücktritt als „konsequent und richtig“.3 Der SPD-Fraktionschef Stoch ist Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026. Wenige Tage später zog sich Daniel Born auch von seinen Parteiämtern zurück. Zudem wird er im kommenden Jahr nicht erneut für den Landtag kandidieren. Sein Mandat behält der gebürtige Pfälzer jedoch bis zur Wahl.4

Der Landtag von Baden-Württemberg.
Was Daniel Born für die SPD bedeutet
Die „Kurzschlussreaktion“ darf man kritisieren. Sie war falsch und darf nicht passieren. Dabei sollte man aber nicht vergeßen, wer Daniel Born ist.
Als der Skandal um Daniel Born entstanden ist, tat mir das sehr weh. Für mich ist Daniel immer ein Vorbild gewesen. Denn er war für Jusos wie mich der „coole“ Abgeordnete von nebenan. Nicht spießig, sondern nahbar, locker und entspannt. Zugleich ist er schwul und christlich. Daher habe ich mich mit ihm identifiziert.
Durch Daniel konnte man viel lernen. Zum ersten Mal habe ich ihn auf dem CSD in Albstadt kennengelernt. Das war 2024. Es folgten Begegnungen auf dem Landesparteitag in Offenburg und im Landtag. Er hat eine einzigartige Ausstrahlung. Wie man mit seinem Gegenüber umgeht, erkennt Daniel sofort.
Seine Rhetorik ist überzeugend. Wenn Daniel den Mund öffnet, laßen sich neue Menschen für die Sozialdemokratie begeistern. Das muß man zugeben.
Daniel Born ist eine talentierte Persönlichkeit, die geschätzt wird. Die SPD braucht ihn. Auch, wenn er nun seinen politischen Rückzug angekündigt hat. Ich möchte weiterhin das mitnehmen, was Daniel vorgelebt hat. Schließlich bin auch ich geboren, um in der SPD zu sein.
Quellen
1Tagesschau (ARD): SPD-Landtagsvize tritt nach Hakenkreuz-Eklat zurück (Stand: 25.07.2025). In: https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/hakenkreuz-stimmzettel-100.html [Zugriff vom 27.07.2025]
2Vgl. daniel-born.de: Erklärung von Daniel Born zu seinem Rücktritt als Stellvertretender Landtagspräsident (Stand: 25.07.2025). In: https://www.daniel-born.de/meldungen/erklaerung-von-daniel-born-zu-seinem-ruecktritt-als-stellvertretender-landtagspraesident/ [Zugriff vom 27.07.2025]
3spd-landtag-bw.de: Andreas Stoch: „Der Rücktritt von Daniel Born ist konsequent und richtig“ (Stand: 26.07.2025). In: https://www.spd-landtag-bw.de/andreas-stoch-der-ruecktritt-von-daniel-born-ist-konsequent-und-richtig/ [Zugriff vom 27.07.2025]
4daniel-born.de: Daniel Born tritt von Parteiämtern zurück und verzichtet auf Landtagskandidatur (Stand: 28.07.2025). In: https://www.daniel-born.de/meldungen/daniel-born-tritt-von-parteiaemtern-zurueck-und-verzichtet-auf-landtagskandidatur/ [Zugriff vom 31.07.2025]